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Burnout – wenn der Schub nach vorne fehlt

Immer mehr Menschen kämpfen gegen die Symptome von Burnout. Betroffene fühlen sich müde, kraftlos und chronisch überlastet. Häufig sind Stress und Frust im Beruf die Ursache, weshalb die Krankheit nicht selten als typisch für Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Selbstständige wahrgenommen wird. Kein Wunder, denn in diesen Berufsgruppen herrschen vermehrt Leistungsdruck und Zeitmangel, hinzu kommen lange Arbeitszeiten. Aber auch private Probleme können massive Einwirkungen haben. Ein Teufelskreis, denn nicht selten führen ebenjene Arbeitsbedingungen und lange Arbeitszeiten zusätzlich zu Stress oder Konflikten im persönlichen Umfeld.
Behandlungsmöglichkeiten

Wie der englische Ausdruck „to burn out“ übersetzt schon sagt, sind Betroffene ausgebrannt, das heißt erschöpft und überfordert. Es gilt, wieder ein Equilibrium im eigenen Leben herzustellen und, um metaphorisch zu bleiben, die Akkus wieder aufzuladen. Hierbei ist es jedoch in der Regel nicht damit getan, einen Kurzurlaub zu machen; Patienten müssen bereit sein, ihr Leben und ihre Einstellung zu diesem von Grund auf umzukrempeln. In den meisten Fällen ist eine Psychotherapie Hauptbestandteil einer erfolgreichen Behandlung. Weitere begleitende Methoden können Stressbewältigung und Entspannungstherapie sein. Eine solide Therapie greift dabei vielschichtig auch im Alltag und bietet auf diese Weise Hilfestellung bei der Zeiteinplanung oder Bewusstwerdungsprozessen eigener Ziele und Werte.

Prominente Vertreter

Burnout macht auch vor Prominenten nicht halt. Während Managerinnen und Manager große Verantwortung für Firma und Angestellte tragen, sind bekannte Persönlichkeiten wie Tim Mälzer immer im Rampenlicht und damit zu großen Teilen ihrer Privatsphäre beraubt; Sportler wie Sven Hannawald oder der Bundeliga-Trainer Ralf Rangnick stehen zusätzlich unter permanentem Leistungsdruck. Auch sie fühlen sich in der Folge ausgelaugt.

Zu Tode arbeiten

Ähnlich wie es Tim Mälzer vorgemacht hat, kann nur das Wiederherstellen eines angemessenen Verhältnis‘ zur Arbeit und das Respektieren der eigenen seelischen sowie körperlichen Grenzen zu einer Gesundung führen. Die aktuellen Arbeitsverhältnisse, die vor allem unter Zeitarbeitenden – und davon sind knapp ein Drittel aller Japanerinnen und Japaner betroffen – vorherrschen, sollten hierbei als abschreckendes Beispiel dienen. Sie werden schlechter bezahlt, es mangelt massiv an Arbeitnehmerrechten und die Arbeitsstelle ist ständig bedroht. Die daraus resultierenden unzähligen unbezahlten Überstunden und der unbarmherzige Leistungsdruck haben höchst negative Auswirkungen auf den Gesundheitszustand. Neben der japanischen Version des Burnouts, dem „Karōshi“ hat Japan zudem eine der höchsten Selbstmordraten der Welt.

Schnittstelle zur Depression

Die diversen Symptome, die bei Burnout auftreten können, weisen zahlreiche Überschneidungen zu Depressionen auf. Auch Patienten, die von depressiven Schüben betroffen sind, beschreiben ihre emotionale Lage als antriebslos, müde, mutlos, leer oder sinnlos. Eine klare Trennlinie ist daher nur schwer zu ziehen. Fest steht jedoch in Abgrenzung dazu, Burnout steht oftmals eng in Verbindung zur beruflichen Situation. Wer selbst das Gefühl hat, betroffen zu sein, kann sich eine Auswahl diverser Burnout-Selbsttest im Internet zunutze machen, die ein erstes Indiz sein können, ob eine überdurchschnittliche Belastungssituation vorliegt. Gewissheit liefern jedoch ausschließlich ärztliche Diagnosen, die in jedem Fall ratsam sind.

 

Bild: © ra2 studio