Kennen Sie Olga?
Die Menschen in Deutschland werden immer älter. Das ist schön. Doch sie werden auch immer pflegebedürftiger. Das ist weniger schön und macht private Vorsorge notwendiger denn je.
Olga Nikolajewna Romanowa war eine russische Großfürstin und als Ehefrau Karls I. Königin von Württemberg. Sie ging als Olga Königin von Württemberg in die württembergische Landesgeschichte ein. Olga widmete sich vor allem sozialen und karitativen Aufgaben, unter anderem als Schirmherrin der Olga¬schwestern, die Pflegedienste in Krankenhäusern und Gemeinden verrichteten. Die Königin war Schirmherrin der ersten Pflegeeinrichtungen in Deutschland. Die Hallesche hat sich für ihren Pflegeschutzbrief ebenfalls für den Namen Olga entschieden. Denn die Hallesche hat ebenso Pioniergeist bewiesen und war 1985 der erste bundesweite Anbieter einer Pflegeversicherung, also noch lange vor der Einführung der gesetzlichen Pflegeversicherung.
Apropos gesetzlich, genau hier fängt das Problem an. Wer heute in Pflegestufe III im Heim untergebracht ist, muss sich monatlich auf rund 2.700 Euro nur für die reine Pflegeleistung einstellen. Die gesetzliche Pflegeversicherung übernimmt davon in der Regel maximal 1.432 Euro. Das sind also 1.300 Euro zu wenig. Hinzu kommen die Kosten für Unterbringung und Verpflegung sowie Dinge des täglichen Bedarfs. Die Pflegekasse beteiligt sich daran nicht. Die Kosten für den Heimaufenthalt können so schnell auf eine Größenordnung von 3.500 Euro ansteigen. Derzeit ist bereits jeder Dritte der rund 630.000 pflegebedürftigen Heimbewohner Sozialhilfeempfänger. Der Betroffene muss nicht nur die laufenden Kosten der Pflege selbst tragen, sondern ebenso sind sein Vermögen und damit auch das mögliche Erbe für den Partner oder die Kinder aufgezehrt. Zur Deckung der Kosten prüft das Sozialamt auch das Vermögen des Ehepartners und der Kinder, die unterhaltspflichtig sind. Auch auf Erspartes, Sachvermögen und Grundbesitz der Angehörigen kann unter Umständen zugegriffen werden. Besonders eng ist die Situation bei Ehepartnern. Denn ist der eine Partner im Pflegeheim und der andere noch zu Hause, muss neben dem Pflegeplatz auch noch die eigene Wohnung weiter finanziert werden. Pflegeschutz ist nicht nur notwendige Vorsorge, sondern auch bedeutender Vermögensschutz.
Alarmierende Zahlen. Doch selbst wenn die pflegebedürftige Person nicht ins Heim kommt, sondern zu Hause bleiben kann, ist Vorsorge angesagt. So muss für das Erreichen der Pflegestufe I (erhebliche Pflegebedürftigkeit) jeden Tag bei der Grundpflege mehr als 45 Minuten Hilfe benötigt werden und zudem regelmäßige Hilfe im Haushalt nötig sein. Im Schnitt mindestens 1,5 Stunden am Tag. Die gesetzliche Pflegekasse beschränkt sich dabei auf das „Satt-und-sauber-Sein“. Für weitere soziale Bedürfnisse wie Zeit für Gespräche ist kein Platz bzw. kein Geld da. Die Kasse zahlt maximal 440 Euro für den ambulanten Pflegedienst, das reicht aber nicht, um den Mindestumfang an Hilfe zu bezahlen, der bei Pflegestufe I nötig wäre.
Ein Pflegefall in der Familie ist sicherlich niemandem zu wünschen, aber für den Vermittler bietet gerade entsprechendes Zahlenmaterial den besten Vertriebsansatz: Derzeit liegt die Zahl der Pflegebedürftigen bei etwa 2,3 Millionen, davon lebt ein Drittel im Pflegeheim. Das Statistische Bundesamt prognostiziert für 2020 einen Anstieg auf fast drei Millionen Pflegefälle. Dabei trifft es nicht nur Senioren. Jeden Tag werden in Deutschland 25 Menschen unter 65 Jahren zum Pflegefall, beispielsweise durch Unfall oder Krankheit. Doch nicht nur die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung liegen unterhalb des Bedarfs, sondern auch in puncto finanzielle Solidität scheint die private Pflegeversicherung besser aufgestellt. Nach aktuellen Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums erwirtschaftete die gesetzliche Pflegeversicherung, auch soziale Pflegeversicherung (SPV) genannt, in den Jahren 1999 bis 2005 jedes Jahr ein Minus zwischen 130 und 820 Millionen Euro pro Jahr.
2006 gab es dann mal ein Plus von 450 Millionen Euro. 2007 jedoch wieder ein Minus von 320 Millionen. Defizite müssen durch Rücklagen ausgeglichen werden. 2008 (630 Millionen Euro) und 2009 (990 Millionen Euro) lag die SPV wieder im Plus. Ganz anders die Entwicklung der privaten Pflegeversicherung (PPV). Seit Bestehen entwickelten sich die Finanzen konstant. Auch in der PPV sind die Ausgaben gestiegen von 462,9 Millionen Euro im Jahr 1999 auf 610 Millionen im Jahr 2008, allerdings liegen die jährlichen Einnahmen der PPV bei circa zwei Milliarden Euro pro Jahr (Angaben GDV).
Die Medienberichte über den Pflegenotstand in Deutschland haben die Sensibilität der Menschen für die Absicherung des Pflegerisikos erhöht, dennoch haben erst 2 Prozent der Bundesbürger zusätzliche private Vorsorge getroffen. Hier schlummert für den Vertrieb also noch riesiges Kundenpotenzial.
Quelle: HALLESCHE aus procontra-Thema Biometrie. Für den Inhalt des Beitrages ist die Gesellschaft verantwortlich.